Wöllstein

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Wöllstein von oben
(Bild: Timo Schüler)
Die Verwaltung stellt sich vor...
... von links die Beigeordneten Franz-Georg Schopf und Alice Selzer, Ortsbürgermeister Johannes Brüchert und 1. Beigeordneter Michael Kohn.
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Seit 58 Jahren ist der Volkstrauertag eine feste Institution am zweiten Sonntag vor der Adventszeit. Und es ist auch gute Tradition in Wöllstein, dass die Ortsgemeinde einlädt und Bürgerinnen und Bürger zum Ehrenmal an der Evang. Kirche kommen.

So trafen sich am Sonntag, dem 14. November 2010, etwa 130 Personen um der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken.

Ortsbürgermeisterin Müller und Herr Diakon Ochs von der Kath. Kirchengemeinde sprachen vor der Versammlung.

Beide erinnerten nicht nur an die unsäglichen Leiden und die vielen Tote der Kriege, sondern auch an die Opfer durch Terror und Gewalt. Sie sprachen darüber, dass Hass und Angst sich wieder breit machen – auch in unserem Land - und dass wir ständig am Frieden arbeiten müssen.

Herr Diakon Ochs machte in seiner Ansprache am Beispiel seiner eigenen Familie das unvorstellbare Leid des Krieges deutlich und Herr Frohnhöfer sprach für den VdK deren Leitsatz "Nie wieder Krieg!"

Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder Kriege und Terror in Erinnerung rufen und der Opfer gedenken. Die Toten erinnern uns, wohin Hass, Gewalt und Verblendung führen, sie zeigen uns zu welcher Unmenschlichkeit Menschen fähig sein können. Und sie zeigen uns, wie wichtig Frieden, Versöhnung, Toleranz und Menschlichkeit sind.

Eingerahmt wurde die Feier durch Beiträge des Evangelischen Posaunenchores, der Kath. Kirchenchor Cäcilia erfreute mit einem Lied und die Feuerwehr war mit einer Ehrenabordnung angetreten.

Die Ortsgemeinde Wöllstein dankt allen, die an der Gedenkfeier teilnahmen.

Vor der Kranzniederlegung durch Ortsgemeinde und VdK wurde allen Opfer mit den nachfolgenden Worten gedacht:

Wir denken heute

an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker,

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,

der Menschen, die durch Kriegshandlung oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren,

Wir gedenken derer,

die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten,

einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,

die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,

die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern

mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.